Was ist «hartes Wasser»?
Das von der Wasserversorgung gelieferte Wasser entspricht den Anforderungen der Lebensmittelgesetzgebung. Je nach Herkunft enthält es mehr oder weniger Kalk. Es ist unterschiedlich «hart». Hartes Wasser ist sehr kalkhaltiges Wasser. Es gibt verschiedene Härtebereiche, die in °dH, °fH oder mol/m3 gemessen werden. Dabei gilt hartes Wasser ab ca. 25 °fH, sehr hartes Wasser ab 37 °fH.
Wie kommt Kalk ins Wasser?
Regenwasser reichert sich in der Atmosphäre mit Kohlensäure an. Dadurch werden im Boden Kalksalze aufgelöst. Das Wasser «schleppt» diese Verbindung von Kalk und Kohlensäure z.B. als Calciumhydrogencarbonat in die Hauswasserinstallation. Je nach Beschaffenheit des Bodens wird mehr oder weniger Kalk aufgelöst. Das Wasser wird mehr oder weniger hart.
Warum kann zu Hartes Wasser die Umwelt belasten?
Ein Grund ist auf den Waschmittelverpackungen zu erkennen: Bei sehr hartem Wasser brauchen Sie bis zu 100% mehr Waschmittel! Dies belastet natürlich das Abwasser mehr, als die für die Enthärtung notwendige Regeneriersalzmenge. Sie können mit der richtigen Waschmitteldosierung bei Weichwasser eine Einsparung von 40-50% erzielen. Zum Entfernen von Kalkflecken auf Fliesen, Armaturen und Sanitärkeramik werden häufig säurehaltige Reinigungsmittel angewendet. Auch dadurch wird in der Folge das Abwasser unnötig belastet. Ausserdem wird in vielen Fällen mehr Energie verbraucht, was oft auch zu einer erhöhten Luftverschmutzung beiträgt.
Welche Auswirkungen hat zu hartes Wasser auf die Funktionen von Haushaltgeräten?
Das «Zuviel» an Kalk im Wasser kann überall dort stören, wo das Wasser mit alkalischen Stoffen, insbesondere mit Seife, in Berührung kommt, wo es erwärmt, verdampft, verdunstet oder verwirbelt wird. Dadurch entweicht «kalklösende» Kohlensäure aus dem Wasser und der Kalk «fällt aus». Es bildet sich der gefürchtete Kalkstein und/oder die Kalkseife.
Besonders gefährdet sind deshalb:
- Wassererwärmer, Heisswasserbereiter, Heizungen, usw.
- Wasch- und Spülmaschinen, Kaffeemaschinen, Brauseköpfe usw.
- warmwasserführende Leitungen, Rohrbiegungen und Verengungen
Dies bedeutet:
- Störungen oder gar Zerstörungen der Geräte
- Durchbrennen von Heizelementen
- Reparaturen und häufige Entkalkungen evtl. sogar Auswechseln von Leitungen
- Nach jeder Entkalkung mit Säure sind alle gereinigten Teile besonders korrosionsgefährdet
- Ungenügende Leistung durch schlechte Wärmeübergänge (kann zusätzlich zum unerwünschten «Pendeln» der Wärmeerzeuger führen)
Kann hartes Wasser Rohrleitungen verstopfen?
JA, und nicht nur Warmwasserleitungen. Auch aus kaltem, hartem Wasser kann sich Kalk ablagern und zu ungenügendem Durchfluss führen.
Warum erschwert hartes Wasser die Arbeit?
Durch zu hartes Wasser werden harmlose Wassertropfen zu hässlichen Kalkflecken. z.B. auf Ess- und Küchengeschirr und besonders störend auf Glas, aber auch auf Armaturen und Fliesen, an Duschtrennwänden und auf Edelstahlspültischen. In der Badewanne bildet sich Kalkseife, die als «Schmutzrand» zurückbleibt. In den privaten Schwimmbädern entstehen unhygienische Kalkränder, welche die Badewasserentkeimung erschweren. Dies alles wird nicht durch blosses Darüberwischen wieder sauber, sondern die Kalkflecken und Kalkränder müssen mühsam mit aggressiven und umweltschädlichen Reinigungsmitteln entfernt werden.
Was kostet zu hartes Wasser?
Zu viel Kalk im Wasser ist teuer durch:
- mangelhafte Leistung in Wassererwärmern
- häufige Entkalkungen von Kaffeemaschinen, Durchflusswassererwärmern und ganzen Verteilsystemen
- erhöhter Waschmittelverbrauch
- höheren Verbrauch von Putzmitteln
- höheren Arbeitsaufwand zum Reinigen und Waschen
Woher weiss ich wie hart mein Wasser ist?
Das Wasserwerk kennt die Härte des Trinkwassers und nennt Ihnen bei Anfrage die jeweilige Wasserhärte Ihres Wohnortes. Aber auch Ihr Installateur gibt Ihnen gerne Auskunft. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, 1 Deziliter Wasser an uns zur Analyse zu senden
Was kann ich gegen zu hartes Wasser tun?
Die optimale Lösung ist der Einsatz eines Wasserenthärters. Dieser wird von unseren eigenen Sanitärinstallateuren eingebaut und auf die ideale Härte eingestellt.
Wie funktioniert ein Wasserenthärter?
Das harte, kalkhaltige Wasser durchströmt ein Austauschermaterial (Harz) in Lebensmittelqualität. Dabei wird im Ionenaustausch-Verfahren der Kalk entzogen und an das Austauschermaterial gebunden. Das so gewonnene «0-grädige» Wasser wird mit hartem Wasser auf die gewünschte, ideale Wasserhärte vermischt. Ist die Kapazität des Harzes erschöpft, wird es mit einer geringen Menge Kochsalzlösung reaktiviert und anschliessend gespült. Dieses Spülwasser hat etwa den gleichen Salzgehalt wie es zum Kochen von Kartoffeln notwendig ist. Die Regeneration läuft isoliert von der Trinkwasserversorgung ab, Salzlösung und Trinkwasser kommen nicht miteinander in Berührung. Auch während der kurzen Regenerationszeit ist die Wasserversorgung des Haushaltes über einen «Bypass» (Umgehung) sichergestellt. Das Ionenaustausch-Verfahren ist ein Prinzip, das sich seit Jahrzehnten auf der ganzen Welt millionenfach bewährt hat.
Gibt es andere Möglichkeiten Trinkwasser zu enthärten?
Ganz klar: NEIN! Denn nur durch das Ionenaustausch-Verfahren ist eine tatsächlich echte Wasserenthärtung möglich. Alle anderen angepriesenen Verfahren beeinflussen den Kalkgehalt des Wassers nicht.
Warum ist ein Wasserenthärter heute eher notwendig als früher?
Hatte man früher ausser einigen Wasserhahnen und der Toilette noch ein Bad im Haus, so war dies in der Regel alles, was an Sanitärtechnik vorhanden war. Und heute: Immer mehr Maschinen mit stets verfeinerter, aber auch empfindlicher Technik, höheren Heizdichten und Temperaturen, geringeren Wandstärken etc. werden eingesetzt.
- Zentrale oder dezentrale Warmwasserversorgung
- Duschen, meist sogar mit Thermostatventilen
- Verchromte Armaturen
- Wasch- und Spülmaschinen. Lauter Dinge, die heute zum normalen Komfort gehören, aber gegen Kalkablagerungen empfindlich sind.
Welche Vorteile bietet enthärtetes Wasser?
- weiche Wäsche
- weniger Reparaturen an Haushaltsgeräten
- keine verstopften Brauseköpfe usw.
- Einsparungen bei Wasch-, Reinigungs- und Hautpflegemitteln
- keine Kalkflecken auf Fliesen, Armaturen, Sanitärkeramik und Duschtrennwändenweniger Entkalkungen
- Energieeinsparungen
- weniger Haushaltsarbeit, Schonung der Haut, Schonung der Umwelt, indem mehr Chemikalien (Waschmittel usw.) eingespart werden, als in die Enthärtungsanlage investiert wird.
Ist der nachträgliche Einbau eines Wasserenthärters auch in bereits bestehende Gebäude sinnvoll?
Als Einbaugrund ist hier in erster Linie zu hartes Wasser in Kombination mit modernen Geräten, wie Wasch- und Spülmaschinen, zentrale und dezentrale Warmwasserversorgung, thermostatgesteuerte Armaturen usw. zu erwähnen, und es ist hier ebenfalls der Einsatz eines Wasserenthärters zu empfehlen. Der Platzbedarf für einen Wasserenthärter ist ausserordentlich gering (ca. 0.75 m2). Er kann vom Fachmann in kurzer Zeit ohne grosse Umbauarbeiten eingebaut werden.
Können die Wasserenthärter auch in Etagenwohnungen eingebaut werden?
Die Praxis hat bewiesen, dass der Einbau eines Wasserenthärters auch bei Etagenund Eigentumswohnungen sinnvoll sein kann. Vor allem dann, wenn die Warmwasserversorgung dezentral, d.h. also in der jeweiligen Wohnung, erfolgt. Ein Wasserenthärter braucht nur wenig Platz.
Soll man bei Neubauten den Wasserenthärter sofort Einbauen oder ca. 1 Jahr warten, bis sich eine «Kalkschutzschicht» in den Rohren aufgebaut hat?
Mit den heutigen korrosionsbeständigen Rohrmaterialien besteht überhaupt keine Wartezeit mehr. Wie vorher erläutert wurde, fällt der Kalk hauptsächlich dort aus, wo das Wasser erwärmt oder verwirbelt wird. Hier entstehen dann unnötige Kalkverkrustungen, die erhöhte Kalkschäden auslösen können.
Hinweis: Wird jedoch längere Zeit mit Rohwasser gefahren, entstehen bereits dünne Kalkschichten, welche an den neuen Rohrsystemen nicht mehr richtig haften. Daraus entsteht die Negativerscheinung, dass relativ grosse Stücke der Kalkschicht abfallen und beim nächsten Rohrwinkel wieder Verstopfungen verursachen.
Gehen bei der Wasserenthärtung wichtige Mineralien und Spurenelemente verloren?
Bei Wasserenthärtern wird das Trinkwasser auf die ideale Wasserhärte eingestellt. Der Gesamtsalzgehalt wird nicht verändert. Somit ist gewährleistet, dass Mineralien und Spurenelemente im notwendigen Masse auch im enthärteten Wasser enthalten sind.
Belastet ein Wasserenthärter das Abwasser?
NEIN. Begründung:
- Reduzierung der Waschmittelmenge um bis zu 50%. Dadurch könnten jährlich in der Schweiz ca. 15'000 Tonnen Waschmittel eingespart werden, die die Gewässer nicht mehr belasten würden.
- Erhebliche Einsparungen von aggressiven Reinigungsmitteln (es müssen keine Kalkflecken mehr weggeputzt werden).
- Es müssen keine Säuren für Entkalkungen eingesetzt werden.
- Auch Energieeinsparungen entlasten indirekt die Umwelt: Wo weniger Energie eingesetzt wird, gibt es weniger Abgase. Demgegenüber ist die Belastung der Umwelt durch Regeneriersalz wesentlich kleiner.
Was kostet ein Wasserenthärter und wie hoch sind die Unterhaltskosten?
Für einen Qualitäts-Wasserenthärter nach aqua suisse-Standard bezahlen Sie nicht mehr, als für eine gute Waschmaschinen / Trockner-Kombination, also ca. CHF 3'500.-. Die Betriebskosten für den Wasserbedarf eines 3-Personen-Haushaltes liegen bei CHF 0.40 pro Tag für Salz und Spülwasser (Basis 35 °fH bei 15 m3/Monat). Der Wasserenthärter ist vom Fachmann in kurzer Zeit installiert und benötigt nur einen geringen Platzbedarf von ca. 0.5 bis 0.75 m2
Wann Lohnt sich der Einbau eines Wasserenthärters?
Grundsätzlich gilt: Je höher der Wasserverbrauch und je härter das Wasser, um so schneller macht sich die Investition eines Wasserenthärters bezahlt.
- Die jährlichen Einsparungen an Energiekosten können 10% und mehr betragen.
- Bis zu 50% Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel können eingespart werden.
- Wäsche wird geschont und bleibt länger haltbar.
- Bei Spülmaschinen muss nur noch wenig Salz nachgefüllt werden.